ich bewundere Sie. Mit welcher Nonchalance Sie in Ihren Interviews uns darüber aufklären, daß die Menschen, die in Afghanistan auf Ihren Befehl (genauer gesagt: Ihres Stellvertreters dort) starben, alles Taliban sind... die Guten wurden lediglich verletzt. Und cool sind Sie: Kein Wort des Bedauerns kommt über Ihre Lippen, die Sache ist abgehakt und business as usual ist auf Ihrer Tagesordnung.
Die Guten davongekommen, die Bösen umgebracht... eine beeindruckende Bilanz des "humanitären Einsatzes" Ihrer Armee.
Und traumwandlerisch gelingt es Ihnen, das Wort "Krieg" nicht in den Mund zu nehmen - schließlich töten Ihre Befehlsempfänger dort im Namen der Menschlichkeit und im Kampf gegen den Terror.
Aber nun mal im Ernst:
Ich bedaure den Oberst, der dort ( und ganz sicher in einer Ausnahmesituation ) nun das Bauernopfer für die deutsche Politikerkaste abgeben muss und gegen den jetzt ein deutscher Staatsanwalt ermittelt.
Selbst schuld ist er allenfalls daran, daß er sich für den Job als "Universal soldier" entschieden hat ... wie es so schön in dem guten Dillan-Lied heißt: "He is the one who must decide, who's to live and who's to die".
Der brutale Krieg, der dort in Afghanistan geführt wird und offensichtlich mittlerweile keine Grenzen mehr kennt, den haben Sie und Ihre Partei ebenso zu verantworten wie der Steinmaier und seine Partei, ja auch die früheren Pazifisten von den Grünen ( gewaltfrei - basisdemokratisch-ökologisch- sozial) kriegern ja so gerne im Namen der Menschlichkeit mit.
Man könnte ja jetzt sagen, wir werden vor dem Terror beschützt. Wir nehmen der Alkaida die Rückzugs-und Aufmarschgebiete. Fakt ist, 40% der Weltproduktion von Opium kommen aus Afghanistan. Und die Taliban und Bin Ladens wurden die letzten Jahre nicht weniger, sondern immer mehr.
Fundamentalisten in christlichen und islamischen Ländern werden mehr und gewinnnen dauernd und nachhaltig an Einfluß. Anstatt also in Afghanistan oder sonstwo worldwide rumzuschießen ist die (vermutlich) beste Antwort auf Terror die inhaltliche Auseinandersetzung mit der Geisteshaltung und eine klare Non-Toleranz-Haltung gegenüber Alleswissern, Frauenfeinden, Wir-sind-im-Besitz-der-Wahrheit-Typen und Stellvertretern- welchen-Gottes-auch-immer.
Holly Near singt in ihrem Song "I ain't afraid" :
"I ain't afraid of your churches, I ain't afraid of your temples, I ain't afraid of your praying, I am afraid what you do in the name of your God."
Hierin liegt eine Antwort auf den unmenschlichen Unfug, den Gotteskrieger überall treiben... nicht im Killen von afghanischen Zivilisten.
Zum Schießen?
Mir ist das Lachen vergangen.
Forever Jung? Mein lieber Herr Kriegsminister, Sie machen mich und viele Familien forever happy, wenn Sie den Abzug Ihrer Truppen veranlassen. Möglichst bald.
In diesem Sinne
Bandit
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