Die Abfuhr, die Barack Obama bei der Vergabe der olympischen Spiele 2016 erhalten hat, ist eine mehrfache:
Zum Einen ist der Weltöffentlichkeit nicht entgangen, daß das gebetsmühlenartige "Yäss wie cän" bisher ohne sichtbare Folgen geblieben ist. Nun wird niemand erwarten, daß innerhalb eines Jahres die Welt wirklich besser wird, aber Tatsache ist, daß die USA diesen Monat einen neuen Höchststand an Arbeitslosen erreicht haben und die Banker weiterhin worldwide ihre Boni einstreichen.
Tatsache ist auch, daß die Gesundheitsreform, die jedem Amerikaner eine Krankenversicherung garantieren sollte, bereits so verwässert ist, daß die Bürgerbewegungen, die Obama mit hohem Engagement mit ins Amt gebracht haben, ein Scheitern befürchten.
Und Tatsache ist, daß der Klimawechsel in der Klimapolitik fast genauso lau und schwammig wie unter George Dabblju daherkommt. Die USA haben bis heute keine verbindlichen Zusagen zur CO2 Reduzierung gemacht.
Letztendlich geht der Krieg in Afghanistan unvermindert weiter und beschert den USA wohl ein zweites Vietnam. Der Opiumhandel blüht und die Warlords herrschen schier unbeschränkt über ihre Gebiete.
Zum Anderen ist die Entscheidung für Rio de Janeiro eine Entscheidung für den Teil der Welt, der jahrzehntelang der Hinterhof der USA war, ohne Rechte, ausgebeutet und bei Bedarf wurde mit Hilfe der CIA geputscht. In Südamerika bedeutet 11.September vor Allem der blutige Putsch in Chile 1973. Man kann getrost von einer außenpolitschen Ohrfeige für die USA und ihren Change-Präsidenten sprechen.
Daß Chicago auch die Heimatstadt Obamas ist, sei nur am Rande erwähnt. Insgesamt scheinen Teile der Welt weder George W. Bush vergessen zu haben, noch dem Wechsel-Mantra seines Nachfolgers zu glauben.
Wir sind auf jeden Fall gut beraten, zwar ein neues durchaus sympathisches Gesicht an der Spitze der USA zu sehen, ihm aber auch weiterhin auf die Finger zu schauen. Da ist noch lang nicht alles olympisches Gold, was da in Washington glänzt.
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