Während von Winston Churchill das wahre Wort stammt, daß in einem Krieg die Wahrheit als Erste stirbt, drücken sich die deutschen Kriegsminister nach wie vor darum, den Krieg in Afghanistan als Krieg zu benennen.
Der vormalige Kriegsminister Jung laberte bis zum Schluß von der " Bekämpfung eines bewaffneten Aufstands" und drückte sich mit zusammengebissenen Zähnen nach langen Tagen Bedenkzeit einen halben Satz des Bedauerns über die Opfer des Tankwagenmassakers heraus.
Zur Belohnung für das jegliche Fehlen von Anstand und des Empfindens von Trauer wurde er Minister für Arbeit und Soziales.
Der jetzige Kriegsminister von und zu Guttenberg bezeichnet den Angriff auf Tankwagen und den damit verbunden 17-150 Opfern (je nach Quelle in der Anzahl differierend) als "angemessen".
Stellt sich die Frage, wann die Tötung von Zivilisten (ohne jegliche Vorwarnung im Übrigen) unangemessen ist:
Ab welcher Anzahl, unter welchen Umständen ist die deutsche Regierung und deren Armee der Meinung, daß das Töten unangemessen wird?
Und welches Kriterium wird für Angemessenheit angelegt?
Ich entnehme der Homepage der Bundesregierung, daß Herr Jung Vater von drei Kindern ist. Und der Herr Guttenberg hat zwei Kinder. Würden sie, wären sie und ihre Kinder von einem Luftangriff betroffen, auch noch von angemessen reden?
Sekundiert wird das Ganze von der F.D.P. - Diese fordert einen extra Gerichtshof für die Bundeswehr. Denn - laut FDP, kann ja nicht jeder Richter beurteilen, ob ein Blutbad, das gegen bewaffnete Aufständische angerichtet wird, angemessen ist.
Da brauchts dann schon ein Extra-Recht für die Bundeswehr, wahrscheinlich mit der Option, auch den Bundesgrenzschutz und die Polizei in einen geschützten Extra-Bereich zu transferieren.
Schlußendlich hat der Herr Von und Zu noch den Einfall, daß man dem Volk "mehr Wahrheit zutrauen könne" als bisher. Kein Witz. Originalzitat.
Bisher konnte man - so läßt sich daraus schließen, dem Volk keine oder wenig Wahrheit zutrauen. Anders gesagt... man log direkt oder sagte nur die halbe Wahrheit.
Schön, daß sich der Herr Guttenberg so direkt verplappert.
Wers noch nicht wusste, weiß es nun: Die Bürger(innen) werden veräppelt.
Nun sagt er weiter, " das sei in Afghanistan fast ein Krieg". Die Wahrheit kommt also scheibchenweise. Interessant ist nur der Zeitrahmen, der gesteckt wird, bis dem Volk endlich gesagt wird, was in Afghanistan durchgeführt wird: Ein Krieg.
Vermutlich muss erst etwas völlig Unangemessenes geschehen, bis das zugegeben wird. Da brauchts noch mehr zivile Opfer und vor allem noch mehr tote Soldaten.
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