01.06.2010

Jugendliche: Kein Führerschein für Hartz-Vierer

Das Verarmungs-und Ausraubprogramm Hartz4 bringt weiterhin immer noch üblere Machenschaften hervor: So darf ein Jugendlicher, der in der elften Klasse ist und aufs Abitur lernt, keinen Führerschein machen, den er von einem Nebenjob in einem Baumarkt finanzieren wollte.

So berichtet die Südwestpresse:
Weil seine alleinerziehende Mutter Hartz IV bezieht und ihn finanziell bei seinen Plänen nicht unterstützen kann, hat sich der 17-Jährige einen Nebenjob gesucht. Er klapperte Firmen ab, bis er in einem Baumarkt fündig wurde. 57 Stunden pro Monat sollte er im Lager aushelfen und Regale auffüllen, für 400 Euro. "Ich wollte auf den Führerschein sparen und was fürs Studium beiseite legen", erzählt er.
Die Freude über den Nebenjob währte nur kurz. Genau einen Monat lang. Durch Zufall erfuhr Lukas M. (Name geändert), dass er höchstens 160 Euro pro Monat verdienen darf - alles, was darüber liegt, wird seiner Mutter von Hartz IV abgezogen. Die Regelung ist eindeutig, erklärt Daniela Ackermann von der Agentur für Arbeit Ulm. Mutter und Sohn leben in einer Bedarfsgemeinschaft. Die Mutter erhält als Regelleistung pauschal 359 Euro für ihren Lebensunterhalt und 287 Euro für ihren 17-jährigen Sohn. Jedes Einkommen, das über bestimmten Freibeträgen liegt, wird aufs Arbeitslosengeld II angerechnet; in Lukas Fall wären eben die 160 Euro frei.
Der Schüler ist enttäuscht, "der Schock war groß", sagt er. Aus dem Führerschein wird nun nichts. Von seiner Mutter erhält er nur 25 Euro Taschengeld im Monat, da ist nicht einmal Weggehen mit Freunden drin. Und während die mit dem Geld ihrer Eltern Fahrstunden buchen, kann Lukas nur zuschauen, obwohl er für seinen Führerschein arbeiten und ihn selbst bezahlen wollte. Ein Ansporn zum Leistungbringen sei das nicht, meint er....
Naiv ist, wer glaubt, dabei handele es sich um einen Einzelfall, Hartz4 sei ja schließlich dafür da, die Chancengleichheit zu erhöhen. Das Gegenteil ist der Fall:
Furchtbare Bürokraten ( in diesem Fall in der Arbeitsagentur) sind willfährige Vollstrecker einer Logik, die nichts anderes im Sinn hat, als Kinder und Familien, die unschuldig in der Arbeitslosenfalle stecken, weiterhin dort zu lassen und ihnen möglichst jede Hoffnung auf ein besseres Leben zu nehmen.

Es bestärkt mich in meiner unversöhnlichen Haltung gegenüber allen Christ-Frei- und Spezialdemokraten, die nach wie vor zu Hartz4 stehen und lediglich "Nachbesserungen" vornehmen wollen.

Nehme ich dann noch den Vorschlag von Frau von der Leyen hinzu, einen Arbeitsdienst für Hartz4-Bezieher einführen zu wollen, so wird es Zeit, Widerstand flächendeckend zu organisieren und nur die Partei(en) zu wählen, die diese systematische Verarmung ablehnen.

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