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19.12.2012

School shooting - Völlig durchgeknallt!

Es ist verständlich, aber auch reflexhaft und völlig ungenügend, wenn das Problem von Amokläufe wie jetzt in Newtown, Connecticut auf den Besitz und Gebrauch von Schußwaffen reduziert wird. Vielmehr ist zu fragen, welche gesellschaftlichen und individuellen Gründe vorliegen, daß Menschen derart durchknallen.

Und die liegen auf der Hand, werden aber durch mächtige Wirtschaftsinteressen nicht öffentlich gemacht.  Ich weiß aus meiner beruflichen Erfahrung, welche Symptome und Verhaltensweisen Menschen zeigen, die - depressiv veranlagt - mit Neuroleptika und Antidepressiva still ghehalten werden und was passiert, wenn diese Medikamente abgesetzt oder falsch dosiert eingenommen werden. - Der Amokläufer von Winnenden zeigte dabei die klassischen Symptome: Er knallte durch und war nicht mehr Herr seiner selbst.

Im deutschen Arzneimittelreport wird von einer mittlerweile enormen Steigerung der verschriebenen Medikamente an Kinder und Jugendliche berichtet. Hierunter fallen in erster Linie Psychopharmaka. Alleine Medikamente gegen die angebliche Hyperaktivität / ADHS bei Kindern  werden immer häufiger verschrieben:

Erhielten z.B.  2006 noch fast 20.000 bei der Techniker-Krankenkasse versicherte  Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren Pillen gegen die Störung, so waren es 2010 bereits etwa 29.000 - ein Anstieg um 32 Prozent. Auch die Behandlungszahlen bei Risperidon, einem Wirkstoff gegen Aggressionen bei Verhaltensstörungen, seien alarmierend, hieß es. Die niedergelassenen Ärzte verschrieben den Wirkstoff 2006 noch 682 Kindern und Jugendlichen, 2010 waren es schon 1532. (via Süddeutsche Zeitung)

In diesem Zusammenhang gibt es bereits verstärkt Berichte über extreme Aggressivität und sogar Selbstmorde von Jugendlichen, die diese Medikamente über einen längeren Zeitraum eingenommen haben. Viele der bisherigen Amokläufer standen unter dem Einfluss solcher Medikamente.

  • Dürfen Journalisten überhaupt noch der Frage nachgehen, ob  eine eventuelle Abhängigkeit eines Amokläufers von Psychopharmaka eine, wenn nicht sogar eine zentrale Rolle spielt?

Der Einsatz von Medikamente in der Psychiatrie verursacht meistens genau den Zustand den sie angeblich beheben sollen. Antidepressiva können zum Beispiel Depressionen bewirken, sowie Selbstmordgedanken und gewalttätiges Verhalten. Ausserdem verursachen sie Gewichtszunahme, Fettleibigkeit, Diabetes und diese Veränderungen können zu noch mehr Depression führen, die dann noch mehr „Behandlung“ durch Medikamente nach sich ziehen.

Die Pharmakonzerne verkaufen ihre Produkte, um Profit zu machen, während sie das Leben von Millionen beeeinflussen. Alleine die meist verschriebenen  fünf psychiatrischen Medikamente in Amerika,  Zoloft, Adderall, Haldol, Lexapro und Clozaril ,bringen einen Gewinn von 18 Milliarden Dollar pro Jahr. Die ganze Psychiatriebranche sackt 330 Milliarden Dollar im Jahr ein. Laufend werden neue Verhaltensstörungen "entdeckt", die mit Pillen behandelt werden.

Nach einer Statistik der Betriebskrankenkassen aus dem Jahr 2009 hat sich die Zahl der Verordnungen von Psychopharmaka in Deutschland in den vergangenen drei Jahren verdoppelt.

Selbstverständlich berichten die Massenmedien nichts darüber. Gibt es tatsächlich keine Verbindung zwischen Psychopharmaka und dem Durchknallen mit Schusswaffen?

Dass es immer wieder Tragödien nach der Einnahme von Psychopharmaka und nach der Behandlung mit psychiatrischen Methoden gibt zeigt die folgende Liste:

- Am 13. Januar 2008 erschoss ein 44-jähriger Feuerwehrmann in Lauda-Königshofen seine 42 Jahre alte Ehefrau, seinen 15 Jahre alten Sohn und seine 9 Jahre alte Tochter, bevor er sich anschliessend selbst richtete. Wie der zuständige Kriminalhauptkommissar Fritsch mitteilte, stand der bislang strafrechtlich unauffällige Familienvater unter dem Einfluss von Psychopharmaka.

- Wenige Wochen zuvor ermordete in Schleswig-Holstein eine Mutter ihre fünf Kinder, sie war zuvor in psychiatrischer Behandlung.

- Am 25.12.07 Gemeinde Beratzhausen, im Landkreis Regensburg hat eine 37-jährige Mutter ihre zwei und drei Jahre alten Buben erstickt, während ihr Ehemann bei der Arbeit war. Die Frau war seit einiger Zeit in psychiatrischer Behandlung.

Es gibt alleine in über 15 dokumentierten Fällen aus den USA, bei denen bis dahin „unauffällige" Menschen im Zusammenhang mit gefährlichen Psychodrogen, die ihnen von Psychiatern verschrieben wurden, besonders schwere Gewalttaten verübt haben. Nur 5 Auszüge:

- Im November 1992 erschoss Lynwood Drake in Kalifornien sechs Menschen und dann sich selbst. In seinem Körper wurden die Psychopharmaka „Fluctin" und „Valium" gefunden.

- Im Mai 1998 erschoss Kip Kinkel (14) seine Eltern, dann zwei Mitschüler. Er stand unter dem Psychopharmaka „Prozac" und „Ritalin".

- Im Mai 1999 steuerte Steve Allen Abrams sein Auto absichtlich auf einen Kinderspielplatz. Zwei Menschen starben. Abrams stand unter der Psychodroge „Lithium".

- Im Juni 2001 sprach eine Jury im US-Bundesstaat Wyoming den Verwandten von Donald Schell 8 Millionen Dollar Schadenersatz zu. Nach Einnahme eines Antidepressivums hatte Schell seine Frau, seine Tochter und seine 9 Monate alte Enkelin erschossen, bevor er sich selbst tötete. Die Jury entschied, dass das Medikament zu 80% für den Amoklauf verantwortlich war.

- Zwei Tage später wurden acht japanische Kinder erstochen und 15 weitere wurden verletzt. Der Amokläufer hatte hohe Dosen psychiatrischer Drogen konsumiert, darunter das gleiche Antidepressivum, das Schell genommen hatte.

Verbrechen nach der Verabreichung von Psychodrogen häufen sich, doch in Deutschland trägt bislang kein Mediziner für die Tat seines Patienten eine Mitschuld, nicht einmal dann, wenn er es unterlassen hat auf diese verheerenden Nebenwirkungen hinzuweisen. Dabei ist es erwiesen, dass erst die "Behandlung" mit bestimmten psychiatrischen Tabletten manche Menschen zu teilweise bestialischen Verbrechern machen können.


Hier eine Liste aller Amokläufe im Zusammenhang mit Psychopharmaka:
                    Art des Amoklaufs    /     Medikament    /  Wann   /     Wo
School ShootingProzac WITHDRAWAL2008-02-15Illinois
School ShootingProzac Antidepressant2005-03-24Minnesota
School ShootingPaxil [Seroxat] Antidepressant2001-03-10Pennsylvania
School ShootingZoloft Antidepressant & ADHD Med2011-07-11Alabama
School ShootingZoloft Antidepressant1995-10-12South Carolina
School ShootingMed For Depression2009-03-13Germany
School Hostage SituationMed For Depression2010-12-15France
School Shooting PlotMed For Depression WITHDRAWAL2008-08-28Texas
School ShootingAnafranil Antidepressant1988-05-20Illinois
School ShootingLuvox/Zoloft Antidepressants1999-04-20Colorado
School StabbingsAntidepressants2001-06-09Japan
School ShootingProzac Antidepressant WITHDRAWAL1998-05-21Oregon
School StabbingMed For Depression2011-10-25Washington
School ShootingAntidepressant2006-09-30Colorado
School Machete AttackMed for Depression2001-09-26Pennsylvania
School Shooting RelatedLuvox1993-07-23Florida
School Hostage SituationCymbalta Antidepressant WITHDRAWAL2009-11-09New York
School ShootingAntidepressants1992-09-20Texas
School ShootingSSRI2010-02-19Finland
School Shooting ThreatMed for Depression*2004-10-19New Jersey
School ShootingAntidepressant?2007-04-18Virginia
School ShootingAntidepressant?2002-01-17Virginia
School Incident/BizarreZoloft*2010-08-22Australia
School/AssaultAntidepressant2009-11-04California
School ShootingProzac Antidepressant1992-01-30Michigan
School Shooting ThreatsCelexa Antidepressant2010-01-25Virginia
School Violence/MurderAntidepressants*1998-05-04New York
School Knifing/MurderMeds For Depression & ADHD2010-04-28Massachusetts
School StabbingWellbutrin2006-12-04Indiana
School ThreatAntidepressants2007-04-23Mississippi
School SuspensionLexapro Antidepressant2007-07-28Arkansas
School ShootingAntidepressant WITHDRAWAL2007-11-07Finland
School ShootingPaxil [Seroxat] Antidepressant2004-02-09New York
School ThreatProzac Antidepressant2008-01-25Washington
School Shooting PlotMed For Depression1998-12-01Wisconsin
School/AssaultZoloft Antidepressant2006-02-15Tennessee
School Shooting ThreatAntidepressant1999-04-16Idaho
School Hostage SituationPaxil & Effexor Antidepressants2001-04-15Washington
School Hostage SituationAntidepressant WITHDRAWAL2006-11-28North Carolina
School Knife AttackMed for Depression2006-12-06Indiana
School Massacre PlotProzac Withdrawal2011-02-23Virginia
School ShootingCelexa & Effexor Antidepressants2001-04-19California
School ShootingCelexa Antidepressant2006-08-30North Carolina
School ShootingMeds For Depression & ADHD2011-03-18South Carolina
School Shooting ThreatAntidepressant2003-05-31Michigan
School Stand-OffZoloft Antidepressant1998-04-13Idaho
School ShootingAntidepressant WITHDRAWAL2007-10-12Ohio
School ThreatAntidepressants2008-03-20Indiana
School Suicide/LockdownMed For Depression2008-02-20Idaho
School ThreatsProzac Antidepressant1999-10-19Florida
School StabbingMed For Depression2008-02-29Texas
School Hostage SituationProzac/ Paxil Antidepressants2001-01-18California
School Knife AttackTreatment For Depression & Strattera2009-03-10Belgium
School Shooting PlotAntidepressants2009-09-22England
School Arson IncidentsPaxil2002-04-12Michigan
School Bomb ThreatMed For Depression2009-06-29Australia
School ViolenceAntidepressant2005-11-19Arizona
School ViolenceCelexa Antidepressant2002-01-23Florida
School Threat/LockdownLexapro*2008-04-18California
School / Child EndangermentAntidepressants2008-02-27Canada
School ViolencePaxil2004-10-23Washington DC
School ThreatWellbutrin Antidepressant2007-04-24Tennessee
School Hostage SituationMed for Depression2006-03-09France
School Shooting/SuicideCelexa2002-10-07Texas
School Hostage SituationPaxil2001-10-12North Carolina
School Murder AttemptMed For Depression1995-03-04California

15.09.2010

Amoklauf in Winnenden: Abschuss statt Abschluss

Nach dem angeblich unerklärlichen Amoklauf von Tim K. an der Realschule in Winnenden steht nun Tims Vater vor Gericht. Ein geeigneter Pappkamerad und Prügelknabe, der davon ablenkt, was wirklich zum Amoklauf führte und wer eigentlich auf die Anklagebank gehört.


Tim K. erschoss 15 Menschen und verletzte 13 weitere schwer, bevor er sich selbst tötete. Versetzt man sich in die Angehörigen der Opfer, so ist es mehr als verständlich, daß sie nach Erklärungen suchen und Konsequenzen fordern.  Während in den ersten Wochen nach der Tat sämtliche Politiker nicht aufhörten, Zeder und Mordio zu schreien und sich grundsätzlicher als grundsätzlich gerierten, wurden - die Wochen zogen ins Land und wurden zu Monaten - die üblichen kitschig-billigen Erklärungsmuster aus den Schubladen des Opportunismus herausgezogen:
Zum Einen: Computerspiele. Diese verderben die Jugend wie weiland Micky-Maus-Heftchen und Pardon. 

Zum Anderen: Die Familie und im Besonderen der Vater von Tim sei schuld, habe er doch versäumt, die Beretta 92 FS kindersicher wegzuschließen. 

Während die Angehörigen der Opfer durchaus folgerichtig anfänglich eine einschneidende Reform des Waffenrechts forderten und damit auf den wachsweichen Innenminister Heribert Rech stießen, der außer Allgemeinplätzen und peinlichen Fehleinschätzungen (-Tim kündigte die Tat im Internet an-) nichts zur Aufklärung beitrug und schon gar nicht sich an die Waffenlobby traute, konnte wenige Monate später der schwäbische Justizminister Goll stolz verkünden, daß er seine Waffen stets griffbereit im Haus habe.  Und so war es nichts mit deutlichen Verschärfungen des Waffenrechts.

Stattdessen gibt es von Psycholog(inn)en, die direkt anschließend in großer Anzahl in Winnenden im Einsatz waren, ebenfalls keinerlei wirkliche Erklärung, warum es zu diesem Blutbad kam. Auch aus dieser Ecke wird entweder gemauert oder man ist ganz einfach hilflos.

Bleibt der Vater übrig.  Und der steht nun als Mittäter angeklagt vor Gericht. Dabei ist er genau wie die ganze Familie vor allem eines: Opfer und für sein ganzes Leben gezeichnet.

Es ist mehr als auffällig, daß ein Junge, der sich noch am Tag davor bei einer seiner Lehrerinnen angelegentlich an die Bedingungen der Klassenarbeit, die am nächsten Tag zu schreiben war, erkundigt und dann an eben diesem Tag Amok läuft.

Während  in der Presse wenigstens berichtet wird, daß der Junge depressiv war und die  Wahrscheinlichkeit erwähnt wird, daß er die Behandlung unterbrach, kommen die Wörter Psychopharmaka ud Neuroleptika so gut wie nirgends vor.

Vor Jahren habe ich mit vor allem manisch-depressiven Menschen gearbeitet, die - solange man sie mit Haldol und anderen Medikamenten therapierte, einigermaßen in der Lage waren, ihr Leben gleichmäßig zu leben. Wenn sie auch oft wie Zombies nach außen wirkten, so wußten wir damals doch (vor allem durch den Selbstversuch einer Krankenschwester mit Haldol), daß diese Meschen nur äußerlich ruhig wirkten, innerlich aber nach wie vor in ihrer eigenen Welt waren und Haldol u.a. Medikamente wie chemische Gefängniswärter wirkten, soll heißen, derlei Medikation schob ihren ansonsten durchaus zu erwartenden auch chaotischen Aktivitäten einen chemischen Riegel vor.

Schlimm wurde es, wenn diese Menschen es schafften, die Medikamente selbstständig abzusetzen. Sie waren dann in kurzer Zeit teilweise völlig verwirrt und auch sehr aggressiv.  Viele davon haben sich später dann umgebracht oder sind heute völlig ausgelaugte alte Menschen...

Ich bin völlig überzeugt, daß Tim K. ein Opfer dieser Psychopharmaka ist, falsch medikamentiert wurde oder seine Tabletten eigenmächtig absetzte.  Nahezu alle Symptome deuten in diese Richtung, die nirgends erwähnt wird und doch so deutlich auf der Hand liegt.
  • Auf die Anklagebank - dorthin gehört die Pharmaindustrie und die deutsche Waffenlobby. Und die Politiker, die eine Aufklärung verhindern und keinerlei Gesetze ändern wollen.
Dem Vater und der Familie K. gehört unsere Anteilnahme genauso wie unser mitleiden mit all den anderen Opfern.

P.S. Man lese auch:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,612846,00.html
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article9658096/Auf-der-Suche-nach-Schuld-wenn-der-Sohn-Amok-laeuft.html