Berlin (ddp-bln). Deutsche Geiseln in der Gewalt ausländischer Kidnapper können von der Bundesregierung keine besonderen Aktivitäten zu ihrer Befreiung fordern. Zu dem Schluss kam das Verwaltungsgericht Berlin in einem am Mittwoch veröffentlichten Urteil (VG 34 L 229.09). Das Gericht wies damit den Antrag des Vaters einer Geisel auf dem vor Somalia entführten Hamburger Frachter «Hansa Stavanger» zurück.
So weit so gut.
Nehmen wir, liebe Leserinnen und Leser, nun einmal an, Frau Merkel befände sich auf einem Schiff Richtung Indien, schippert da an der afrikanischen Küste entlang und -weil sie so hübsch und unschuldig aussieht - wird das Schiff geentert und unsere Kanzlerin von den Piraten verschleppt.
Nehmen wir weiterhin an, Frau Merkel riefe um Hilfe. Steinmeier & Co aber beriefen sich auf das oben zitierte Urteil, daß explizit sagt, daß im Ausland verschleppte Deutsche keine besonderen Aktivitäten von der Bundesregierung verlangen dürften.
Und Frau Merkel säße in einem ebenso dreckigen Loch ohne Medikamente, ohne Hoffnung, ohne gescheites Essen in einem Piratennest in Somalia.
Glauben Sie wirklich, sie säße dort lange und die Regierung beriefe sich auf das nette Urteil von oben?
Irgendwie erinnert mich dieses Messen mit zweierlei Maß mal wieder an die "Animal Farm" von George Orwell:
Alle Tiere sind gleich, manche Tiere sind gleicher.
"All animals are equal, but some are more equal than others."
In diesem Sinne grüsst Sie
Bandit
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