11.06.2012

Groelen, pfeifen, muellen


Es muß schon anstrengend sein, wenn man als deutscher Journalist die Mär vom fröhlichen, unbeschwerten und weltoffenen Fußballfan seit Klinsmanns Zeiten ("Sommermärchen") schreiben und verbreiten muss.


Die Auftritte der deutschen Fußballfans im Spiel gegen Portugal waren nicht zu übersehen und zu überhören und wurden eindrücklich bei den hiesigen Public-Viewings bestätigt. 
Das Dauergepfeife, ungefähr beginnend bei der portugiesischen Nationalhymne und das Gegröhle, "man solle aufstehen, wenn man Toitscher sei" wurde schlußendlich getoppt durch das Skandieren von "Sieg heil", das mittlerweile, damits nicht so auffällt, auf das  aus tiefster deutscher Seele rhytmisch vielfach wiederholten  hervorgestoßenen Wort "Sieg!" (nach dem Tor von Mario Gomez) reduziert wurde. 


Ich würde während und nach den Spielen der deutschen Fußballnationalmannschaft keinem Gastarbeiter  (politisch korrekt wäre natürlich das Wort "Migrant) oder gar Farbigen raten, die Laufwege der  toitschen Public-Viewer zu kreuzen, das könnte zum unkontrollierten Ausbruch der so sorgfältig vom deutschen Blätterwald geleugneten Intoleranz der deutschen Herren-Fan-Rasse führen.


  • Um recht verstanden zu werden:
 Wie auch schon weiland in Sodom und Gomorrha gibt es in diesem unseren Lande schlicht und einfach faire, weltoffene und sportbegeisterte Menschen, die mit dem oben beschriebenen Mainstream-Toitschen nichts gemein haben außer dem Pech, dieselbe Staatsbürgerschaft zu besitzen.


Und das Pech, als deutsche Hofschreiber und Staatsdichter den Grass und den Walser zu haben, die am deutschen Wesen, das sich Fußballfan nennt und dabei nur durch die Stadien proletet, wieder die Welt genesen lassen wollen.







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