10.07.2012

Gods own country

Die katholische Kirche hält die Sexualmoral hoch, anderes hatte ich auch nicht erwartet, als ich las, daß die Erzdiözese Augsburg eine lesbische Erzieherin nicht mehr weiterbeschäftigt.  Tanja Junginger hat sich der katholischen Kirche gegenüber geoutet und sich damit in Gottes Hand begeben:

Junginger berichtet von einem Gespräch mit dem Neu-Ulmer Regionaldekan Markus Mattes. Der habe ihr erklärt, er wolle „kein Urteil fällen, das darf nur Gott“. Eine Weiterbeschäftigung sei aber ausgeschlossen, „das geht absolut nicht“.

Gottes Hand ist ja in der Erzdiözese Augsburg wohlbekannt. Der langjährige Erzbischof Mixa hat sie zum Beispiel gegenüber ihm anvertrauten Kindern als Stadtpfarrer Schrobenhausen langjährig eingesetzt und diese verprügelt. Gottes Urteil hat ihm neulich ein verdientes Comeback beschert - er ist nun Berater des Papstes im Vatikan.

2007 war ein  langjährige Internatsleiter im Maristen-Seminar Midelheim von seiner Aufgabe entbunden worden,weil  gegen ihn wegen sexuellen Mißbrauchs an 10 bis 15 Jungen ermittelt wurde. Er wurde mittlerweile wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt.

Von Missbrauchsvorwürfen betroffen war auch  ein ehemaliges Heim der Salesianer Don Boscos in Augsburg. Der betroffene Ordensmann legte eine eidesstattliche Erklärung ab, dass er sich nichts habe zu Schulden kommen lassen. Seitens der Salesianer erklärte Josef Grünner, der deutsche Provinzial der Salesianer, im Februar 2010, vorerst dem Mitbruder Glauben zu schenken.

Weiterhin bekannt wurde der Fall eines Priesters, der sich auf Druck des Bistums wegen einer Tat aus dem Jahre 1999 selbst anzeigte.Der Beschuldigte ist heute 65 Jahre alt und war von 1994 bis 1995 in Aichach tätig. Ihm werden fünf Fälle von Missbrauch vorgeworfen. Trotz einer bereits bestehenden einjährigen Bewährungsstrafe setzte das Amtsgericht eine öffentliche Gerichtsverhandlung an. Erste Hinweise aus dem Jahr 1999 wurden von der Justiz nicht untersucht und von der Diözese öffentlich bestritten. Damals soll sich der Mann „auf moralisch fragwürdige Weise“ Kindern genähert haben. Betroffene Eltern hatte das Bistum gebeten, im Interesse ihre Kinder kein öffentliches Aufsehen zu erregen und von einer Anzeige abzusehen. Der Mann war 1999 versetzt worden und seitdem in einem Bereich ohne Kontakt zu Jugendlichen tätig.


Nach einem vorläufigen Bericht des Missbrauchsbeauftragten des Bistums Augsburg vom September 2010 wurden dort im Jahr 2010 80 Hinweise auf Missbrauch und Misshandlung bekannt. Nach Prüfung fielen weniger als die Hälfte noch in den Zuständigkeitsbereich des Bistums.

  • Zuständig zeigt sich das Bistum auf jeden Fall, wenn Frauen Frauen lieben. Wenn Männer Männer lieben oder Priester Priester mögen oder Priester Kinder mißbrauchen dann ist das doch was ganz anderes.
  •  Ich wünsche mir, daß die weltweit agierende Organisation mit dem größten Anteil an Mißbrauchern von Kindern und Jugendlichen all diese ganz schnell entlässt. Viele Pfaffen bleiben da dann nicht übrig, aber das ist ja wohl auch kein Verlust für die Christenheit, schon gar nicht für die Menschheit.

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