26.04.2010

Die Wahrheit zu: Beerdigungsminister Guttenbergs Trauerrede

Ingolstadt:  Bundesbeerdigungsminister Guttenberg hat in Anwesenheit von Klagekanzlerin Merkel und Rechtsaußenminister Westerwelle sowie dem gesamten Hofstaat der Abnicker und uniformierten Kriegsentgeisterten eine Trauerflorrede gehalten, die wir, so kündigte er an, künftig in leicht abgewandelten Unformen hören und sehen müssen, bis uns Dieses vergangen ist.


Da im Krieg ja bekanntlich die Hoffnung samt der Wahrheit nicht als Letzte stirbt, sondern als Erste, hier die Übersetzung der Trauerlitanei in Auszügen:
"Gerade erst, vor zwei Wochen, standen wir erschüttert, nun wieder, demnächst jedes Wochenende.  [Die vier Soldaten] starben nicht allein für eine zerstörte Hoffnung, sondern für die Gewissheit, den täglich anfallenden Heroinbedarf der Weltsüchtigengemeinschaft zu schützen. Auch und gerade in Afghanistan. (...)
Tod und Verwundung sind Begleiter unserer Einsätze geworden. Sie werden es auch in den nächsten Jahren sein. Und nicht nur in Afghanistan. Wir planen allüberall, wo es um Öl, Gas und Mohnfelder geht, unsere Jungs sterben zu lassen.
Unsere Zusage an die afghanischen Warlords gilt. Wir wollen diesen geschundenen Dealern helfen, ihre Mohnfelder friedlich und ungestört abzuernten. Dies dient unserer eigenen Sicherheit, denn Menschen weltweit , die drogenabhängig sind, wehren sich nicht gegen ihr Schicksal.  Wie eng wir miteinander verbandelt sind, zeigt die heutige Anwesenheit von Salmai Rassul, Außenminister von Kabuls Gemeinderat.
Es mögen im 21. Jahrhundert immer noch viele nicht hören, aber es stimmt: Dass in Afghanistan für unser Land, für dessen Menschen, also für jeden von uns, gekämpft und gestorben wird. Ich weiß zwar nicht, was an diesem Satz logisch ist, aber er klingt doch gut. Am liebsten würde ich ihn immer wiederdaherschwallen.
Ich bin Teil einer Generation, die den Satz "Mein Vater ist im Krieg gefallen" dankbar und glücklich nicht mehr aussprechen musste. Ich bin nun Kriegsminister und sorge dafür, daß die Tradition dieses Satzes wieder aufersteht und wieder Unaussprechliches geschieht.
Und es gibt Kinder, die sich nicht mehr an das Bild, die Augen, die Umarmung ihres Vaters erinnern können und vielleicht nicht einmal kannten oder kennenlernen sollten.  Wir werden dafür sorgen, daß auch aus diesen Kindern Eltern werden, die irgendwo zwischen Hindukusch, Kilimandscharo und den Anden ein kaltes Grab bekommen.
Dies zu beschreiben ist nicht Pathos, sondern erkannte Realität und Notwendigkeit. Es ist Realität und notwendig, daß unsere Jungs wieder Kanonenfutter sind und auf andere Menschen, die selbstverständlich schlecht sind, schießen.
Meine kleine Tochter, der ich meine Trauer zu erklären versuchte, fragte mich, ob die drei jungen Männer tapfere Helden seien, ob sie stolz auf sie sein dürfe. Ich habe beide Fragen, nicht politisch, sondern einfach mit ja beantwortet.  Es ist wieder an der Zeit, die eigene Tochter zu instrumentalisieren, sie anzulügen und ihr klarzumachen, daß sie, sobald gebärfähig, stolze Mutter eines Soldaten werden wird.
Ruht in Frieden, Soldaten und seid in Gottes Segen.  Das habe ich aus alten Reden der Reichswehr übernommen. Sagt nichts, aber der Gott ist auf unsrer Seite, samt Ratzinger und seiner ganzen Sekte.
Amen. Amen.
Wir singen zum Schluß das Lied:
Sag mir wo die Blumen sind....

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